Hallo lieb Phefux-Leser,

Momentan ist es etwas ruhig auf dem Blog und auch auf der Facebook-Seite. Bei mir stehen ein paar Änderungen an und ich musste mich um viel im Studium und auch sonst in meinem Leben kümmern. Zusätzlich steht eine ganz große Sache für den Blog an – die ihr im neuen Jahr erfahren werdet. 😉 Ich bin so gespannt, wie es euch gefallen wird.

Nichtsdestotrotz möchte ich euch natürlich auch noch mit ein paar Ideen und Artikeln bis zum Jahresende versorgen. Und starten möchte ich diese kleine Countdown-Serie mit einer Ansammlung kleiner Anekdoten aus meiner frühen Kindheit mit der PKU. Weihnachten ist ja auch die Zeit der Geschichten – und ich möchte euch gerne meine erzählen. 😊

Wenn ihr mögt, schreibt doch eure lustigen Begebenheiten mit der PKU in die Kommentare hier auf dem Blog und auf Facebook. So können wir uns alle daran erfreuen und sehen, dass neben dem ganzen Abwiegen, Ausrechnen und den Blutwerten auch einfach mal schöne und witzige Erlebnisse in einem Leben mit PKU gibt.

Der Phefux Marianne ist vier Jahre alt:

Stoffwechselströmungen

Ich bin mit meiner Mutter im Supermarkt und sie muss an der Fleischtheke etwas besorgen. Freundlich werde ich von der Verkäuferin gefragt, ob ich ein Stück Wurst essen mag und mir wird auch sofort eine Scheibe Fleischwurst gereicht. Meine Mutter war gerade am Regal gegenüber beschäftigt und hat das gar nicht so genau mitbekommen. Ich, mit meinen vier Jahren, mache mich so groß wie ich kann und stemme meine Hände in die Hüften und entgegne ihr: „nein! Das darf ich nicht essen! Ich habe Stoffwechselströmugen!!“ – Meine Mutter musste darauf hin schallend lachen und entgegnete, dass es Stoffwechselstörung heißt und hat mich dann aber doch gelobt, dass ich direkt Bescheid gegeben habe. 😊

Überraschungs-Ei

Meine Mutter war unten im Hof, um die Wäsche aufzuhängen. Ich saß alleine in meinem Zimmer und habe gespielt. Ich habe öfter mal ein Ü-Ei geschenkt bekommen. Ich wusste, dass ich die Schokolade nicht essen durfte – so wurde es mir beigebracht. Aber ich freute mich immer über das Spielzeug innen drin und habe es deswegen genossen, wenn ich mal ein Überraschungs-Ei bekam. Und an diesem Tag hatte ich wieder eins geschenkt bekommen. Währen dich also die Verpackung auffriemelte, bröselte das Schokoladen-Ei auf den Teppich meines Kinderzimmers. Ich war auf das Spielzeug fokussiert und habe das erst gar nicht gemerkt. Aber als ich dann nach unten auf den Teppich sah, kamen in meinem kleinen Vierjährigen Kopf Bedenken auf. Was wenn ich Ärger bekam? So habe ich gar nicht über meine PKU nachgedacht und schnell die Ü-Ei-Krümel vom Fußboden in meinem Mund gestopft und sie gegessen. Das ist so unbewusst passiert, dass ich gar nichts von der Schokolade geschmeckt habe. Meiner Mutter habe ich diese Begebenheit erst ganz spät (ich glaube mit 14 Jahren) erzählt, da ich mich immer geschämt hatte etwas „außerhalb der Reihe“ genascht zu haben. 😊

Der Zauberapfel im Kindergarten

Meine Kindergärtnerin war wirklich super, wenn ich so zurückblicke. Ich habe mich mit meiner PKU nie ausgeschlossen gefühlt und sie hat verstanden mich nicht zu bewachen, sondern nur nachzuschauen, dass ich nichts außerhalb der Diät von anderen Kindern stibitze. Aber das wollte ich eh nicht. Denn mit meiner PKU hatte ich auch eine Art „Promi-Status“ im Kindergarten. Und das brachte manche Annehmlichkeiten. Ich durfte beispielsweise als einziges Kind immer in die kleine Kochküche, die wir für Kochschulungen hatten. Und meine Kindergärtnerin hat mir manchmal einen „Zauberafpfel“ geschnitten. Das war immer mein Highlight! Mit einem Messer wird ein Apfel im Zick-Zack-Schnitt in zwei Hälften geschnitten. Dadurch sehen die Hälften aus wie zwei Kronen. Das fand ich als Kind einfach „wow“! Und rückblickend finde ich es spannend zu sehen, wie einfache Dingen einen so glücklich machen können. 😊

Der Phefux Marianne ist im Grundschulalter

Abgezählte Chips

Regelmäßig wurde ich auf Kindergeburtstage eingeladen und habe mich dort meist auf die Pommes und meine PKU Brötchen mit Ketchup gefreut. Ja, die 90er waren einfach eine andere Zeit und ich war damit wirklich zufrieden. 😊 Aber natürlich gab es auch immer Knabberkram. Damit meine Eltern berechnen konnten, was ich so auf diesen Geburtstagen verzehre, hatten wir eine Abmachung. Ich habe mir am Anfang der Party 10 Chips aus der Chipstüte aussuchen dürfen und diese dann in der Küche oder im Kinderzimmer des Geburtstagskindes deponieren können. Und über den ganzen Abend habe ich mich dann immer wieder dort bedienen dürfen. Das hat immer super geklappt, weil ich sofort verstanden hatte, wie wichtig es für mich ist, mich an die Diät zu halten. Und ich habe keinen Verlust wahrgenommen. Ich durfte ja auch Chips essen, wie alle anderen Kinder. Aber halt nur meine abgezählte Menge. Falls ich dann noch etwas knabbern wollte, habe ich einen Apfel bekommen. Und alle waren glücklich. 😊

Bis morgen, denn da geht es direkt mit einem Weihnachtsrezept weiter. 😉

Euer Phefux Marianne