Hallo ihr Lieben,

Ja, genau! Wir sind schon beim Buchstaben F im ABC-Ostercountdown angelangt.

Das christliche Fasten ist ja schon seit dem Tag nach Aschermittwoch im Gange und der Ramadan erwartet Muslime ja erst im April, aber ich wollte mich trotzdem mal zu dem Thema bei euch melden.

Was bedeutet die Fastenzeit eigentlich für einen Menschen mit PKU?

Generell wird ja beim Fasten entweder großzügig auf Nahrungsaufnahme verzichtet oder es wird auf bestimmte Lebensmittel verzichtet. Das Fasten soll den Körper (und dem Geist) eine Enthaltsamkeit lehren.

Unser PKU-Stoffwechsel kann aber bei zu geringer Zufuhr von Phenylalanin hohe Werte ausbilden oder sogar, bei zu wenig Kalorienzufuhr, in eine katabole Stoffwechsellage abrutschen.

Ich finde deswegen persönlich extremes Fasten nicht sinnvoll bei PKU und habe das auch schon mal mit meinem Arzt durchgesprochen.

Natürlich gibt es aber auch religiöse, esoterische oder persönliche Gründen, die eine:n dazu veranlassen, doch zu fasten.

Wie halte ich es persönlich in der Fastenzeit?

Da ich römisch-katholisch aufgewachsen bin, ist mir natürlich die (christliche) Fastenzeit nicht fremd. Sie wurde aber bei uns nicht so ganz streng durchgeführt. Meistens war es ein Verzicht auf Süßigkeiten.

Ich habe für mich persönlich aber als Erwachsene beschlossen, mir jedes Jahr ein Oberthema für meine Fastenzeit zu wählen. So habe ich mal aufs Handy vezichtet in der Zeit, oder ich habe auf Süßigkeiten verzichtet, oder ich habe aufs Fernseh schauen verzichtet…da gab es immer Möglichkeiten.

Der Antrieb diesen Artikel nun heute für euch zu verfassen, waren dann aber die positiven Auswirkungen des diesjährigen Fastens für mich. Ich muss ehrlich sein, ich habe diesmal sogar den Beginn der Fastenzeit verschwitzt. Die aktuelle Pandemie-Lage, mein Umzug, persönliche Umstellungen – all das lässt mich immer noch manchmal die Zeit vergessen und der Alltag rast so an mir vorbei.

Als ich mich dann aber bewusst dafür entschieden habe, den Gedanken des Fastens auch dieses Jahr wieder in meinen Alltag aufzunehmen, habe ich mich für das Fasten von Negativität entschieden. 🙂

Eine der besten Entscheidungen seit Langem! Und das soll jetzt auch nicht zu esoterisch oder nicht praxistauglich für euch klingen, denn ich versuche es einfach jeden Tag umzusetzen. Aber wenn es nicht klappt, ist das auch nicht schlimm.

Ich versuche jeden Tag das Positive in der Welt zu sehen und jedem Tag mit Freude zu begegnen. Egal wie verzwickt, peinlich oder fordernd eine Situation auch sein mag, ich versuche es positiv zu deuten.

Denn ich finde, gerade in einem Leben mit PKU, rutsch man gerne in eine ernste Position oder eine ernstere Perspektive – weil man so viel beachten, organisieren, aufschreiben, berechnen und lernen muss.

Deswegen, muss ich sagen, tut mir diese Fastenzeit wirklich richtig gut!

Ein paar Begebenheiten der letzten Tage möchte ich mit euch teilen, da sie mir genau diese tolle, positive Wirkung vor Augen geführt haben.

  • Beim Einkaufen ist mir mitten auf dem Parkplatz die Tasche gerissen und mein Einkauf hat sich überall verstreut. Ein Glas mit Brotaufstrich sogar unter ein Auto. Meistens finde ich solche Situationen echt nervig, blöde oder peinlich. Diesmal habe ich kurz gestutzt, dann über mich selbst gelacht und versucht meinen Brotaufstrich unter dem Auto hervor zu angeln. 🙂
  • Ich mache eigentlich super gerne Sport. Aber am liebsten mit anderen Menschen zusammen. Das ist in der Corona-Zeit ja gerade nicht gut möglich und meine Freunde wohnen leider etwas weiter entfernt und kommen nicht einfach mal eben zum joggen vorbei. Meistens frustriert mich so eine Situation. Diesmal habe ich die negativen Gefühle beiseite geschoben und habe einfach Sport in meinen Alltag eingewoben – Tanzen beim Spülen ist mein neuer Favorit – und mich hier im Ort für ein Online-Sportprogramm angemeldet.
  • Und anstatt mich über die noch nicht ausgepackten letzten Umzugskartons zu ärgern, habe ich die Ärmel hochgekrempelt und mich dann über den überraschenden Inhalt gefreut. 🙂

Das sind nur Kleinigkeiten. Einfach ein paar kleine Begebenheiten meines Alttags. Aber die gute Laune hat sich meist auch auf den Rest des Tages ausgewirkt.

Negativität zu fasten, ist übrigens eine super gute Möglichkeit phe-frei durch die Fastenzeit zu gehen. 🙂

Jetzt würde mich aber brennend interessieren, wie ihr das handhabt! Ist für ein die Fastenzeit überhaupt ein Thema? Ob ihr Muslime oder Christen oder einer anderen Religion zugehörig seid: Mich interessiert wirklich jede einzelne Herangehensweise. 🙂 Bitte schreibt mir doch in die Kommentare hier und auf Facebook.

Euer Phefux Marianne

Das Obstbild ist von Jill Wellington auf Pixabay

Das Fastenbild ist von congerdesign auf Pixabay

Das Kaffeebild ist von Steve Buissinne auf Pixabay