Hallo ihr Lieben,
das war wohl das spontanste Wochenende seit sehr langer Zeit. Am Freitagabend telefonierte ich mit einer Freundin, die leider nicht zum Superbloom Festival in München gehen konnte, und mich fragte, ob ich ihre Karte spontan übernehmen möchte. Da ich eigentlich wirklich gerne dorthin wollte, weil einer meiner Lieblingskünstler dort sein allerletztes Konzert spielen würde, habe ich nach einigem Überlegen und Organisieren die Karte dankend übernommen.
Doch auch Spontaneität mit PKU muss geübt sein. Glücklicherweise hatte ich noch eiweißarmes Brot, das ich mitnehmen konnte. Somit war ich für die Anreise und den Samstagvormittag versorgt. Da ich das unglaubliche Glück hatte, bei einer PKU-Freundin in München spontan übernachten zu dürfen, war ich auch dort gut versorgt und hatte die Möglichkeit, zu kochen. Und da dieser Trip nur (noch nicht mal ein ganzes) Wochenende dauerte, fand auch genügend Aminosäuremischung im kleinen Gepäck Platz.
Das Festival an sich war eigentlich gut inklusiv ausgerichtet und rühmte sich, an alle Menschen und ihre besonderen Bedürfnisse zu denken. Vor Ort war das leider überhaupt nicht der Fall. Für Menschen mit PKU, die sich eiweißarm ernähren müssen, gab es streng genommen nur einen Stand eines Hafermilch-Herstellers. Dort wurden Hafermilch-Eis und Hafermilch-Cocktails angeboten. Leider war die Schlange ellenlang, und ich konnte es nicht probieren. Es wurden zwar auch Pommes angeboten, aber nur an einem einzigen Stand, und auch dort war die Schlange so lange, dass ich viele Auftritte verpasst hätte. Ansonsten gab es Brezeln, Käsespätzle, Burger, Hot Dogs, Currywurst und einen veganen Stand, auf den ich große Hoffnungen gesetzt hatte. Dieser bot jedoch nur eiweißhaltige Speisen an und machte dies auch deutlich. Das war echt enttäuschend, und ich werde nie verstehen, warum man auf einem Festival (oder bei anderen Feierlichkeiten) nicht coole Obstbecher, leckere Gemüse auf Backkartoffeln, Salate und Co. anbieten kann. Warum muss alles immer so ungesund sein?
Letztendlich habe ich dann eine Brezel gegessen, um mich damit über Wasser zu halten. Apropos Wasser: Es gab überall Wasserspender mit gekühltem Wasser, was manchmal super hilfreich ist, um Aminosäuremischung anzurühren. Nach vorheriger Absprache und Anmeldung hätte man auch fertige Aminosäuren an bestimmten Stellen in Kühlschränken lagern dürfen, was ich vorab erfragt hatte.
Naja, abgesehen davon war das Festival wirklich schön, und ich hatte eine riesige Menge Spaß! Natürlich war ich auch ein wenig wehmütig, weil mein Lieblingskünstler jetzt erst einmal eine Bühnenpause macht – ich bin so dankbar, ihn noch einmal gesehen zu haben. Manchmal zahlt sich Spontanität aus! 🙂
Die Heimfahrt war dann in der Nacht von Sonntag auf Montag, und ich habe zu Hause nach der Ankunft erst einmal direkt gebacken, um mich wieder in meine PKU-Diät einpendeln zu können. Ich hatte in den letzten zwei Tagen einfach viel zu viele normale Brezeln gegessen.
Wie ist das bei euch? Seid ihr auch mal spontan auf Achse? Versucht ihr dabei, so gut wie möglich für euch und eure PKU zu sorgen?
Euer Phefux Marianne
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