Stellen Sie sich doch bitte einmal vor.
Hallo, Mein Name ist Springer, ich bin der Leiter der Reha-Klinik Hochried für die ärztliche Seite.
Ich bin derjenige, der mit den Gruppen und mit den Eltern während einer Reha-Maßnahme bezüglich Stoffwechselstörungen zu tun hat.
Wie kam es zu der Entscheidung die PKU als Indikation aufzunehmen?
Aus mehreren Richtungen kam das. Wir hatten schon immer einzelne Patienten mit komplexen Stoffwechselstörungen in der Klinik, wobei das häufig nicht die Hauptindikation war. Wir haben auch einen neuropädiatrischen Schwerpunkt. Dort gibt es Patienten und Patientinnen, die auch sauber ausgearbeitete Spezialdiäten erfordern, z.B. ketogene Diät bei Epilepsien.
Dann kam letztendlich die deutsche Rentenversicherung auf uns zu und fragte, ob wir es uns zutrauen würden, künftig vermehrt Stoffwechselpatienten zu betreuen.
Es wäre für die deutsche Rentenversicherung auch besser dies auf zwei Schultern zu verteilen, also Usedom und Murnau.
Warum kam die Rentenversicherung denn auf die Klinik Hochried zu?
Warum, fragen Sie? – Weil sie uns als eine der ältesten und größten Kinder-Rehazentren kennen. Daraufhin haben wir gesagt, ja wir können uns das vorstellen, wenn wir eben Gruppen bilden können. So kam es, dass die erste Gruppe kurz vor der Corona Pandemie betreut werden konnte. Diese Aufteilung in Gruppen nennen wir „poolen“ – also werden mehrere Patienten und Patientinnen zusammen betreut in einem Durchgang.
Wir bieten auch im Juni eine Gruppe für die Fettstoffwechselstörungen und eine Gruppe für die Glykogenosen im August an. Prinzipiell können alle seltenen Stoffwechselstörungen bei uns behandelt werden.
Sie sprechen da von Gruppenbildung bzw. „gepoolten“ Durchgängen. Welche Erkrankungen werden denn gepoolt?
Gepoolt werden die PKUs bzw. andere Eiweißstoffwechselstörungen, Fettstoffwechselpatienten und Glykogenosen.
Wer nicht mehr den Überblick über die anderen artverwandten Stoffwechselstörungen hat, kann es hier im ersten Info-Freitag nachlesen
Werden denn auch Erwachsene bei Ihnen betreut?
Ja, es können Erwachsene betreut werden. Vorrangig Frauen, die schwanger werden möchten oder schon Kinder haben.
Bei über 27 jährigen bedarf es einer Einzelfallentscheidung der Rentenversicherung. Daher werden die Erwachsene mit den Jugendlichen gepoolt. Es sind konkret weitere Erwachsene in Vorbereitung auf eine Reha bei uns in Murnau.
Vielen Dank Herr Dr. Springer für die Möglichkeit, Sie zu interviewen!
Danke, wir freuen uns auf die nächsten Durchgänge und wünschen ihren Lesern und Leserinnen alles Gute!
Super interessante Einblicke, wie ich finde! Und ich hatte das Glück auch mit den Diätassistentinnen sprechn zu können. Das Interview mit ihnen und das ernährungstechnische Behandlungskonzept erwartet euch in den nächsten Posts. 🙂 Und Essen ist für uns ja eh immer spannend.
Lasst es euch gut gehen!
Euer Phefux Marianne
[…] haben Herrn Dr. Springer näher kennen lernen dürfen und uns die ärtzliche Betreuung […]