Hallo liebe Phefux-Leser,

in den PKU Aktiv Wochen dreht sich heute alles um das Thema: Super Foods!

Viele von euch haben bestimmt die aktuellen „Ernährungstrends“ mitbekommen und kennen Chia-Samen, Algen, Moringa-Pulver, Aronia-Beeren, Boabab, Hanf-Samen etc. Alle diese Lebensmittel werden auf dem Lebensmittel-Markt als „Super Foods“ angepriesen, da ihnen gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben werden.

Ich finde es ja fast amüsant, dass wir uns immer von „Ernährungstrend“ zu „Ernährungstrend“ hangeln, anstatt wieder zu lernen frisch zu kochen und Lebensmittel adäquat zu verarbeiten. Denn wir haben in Deutschland definitiv keinen Mangel an einem guten Angebot von frischen Zutaten. Aber ich glaube, als PKUler hat man da noch mal eine differenziertere Ansicht als der Normal-Verbraucher. 😀

Mittlerweile wird man ja im Supermarkt vom Angebot an Super-Foods regelrecht erschlagen. Und klar, diese Früchte, Samen und Beeren haben gewisse Nährstoffe, die sie „gesund“ machen im Zuge einer abwechslungsreichen Mischkost. Es gibt allerdings ein ganz großes „ABER“ beim kaufen und verarbeiten von Super Foods.

Super Foods haben meist lange Transportwege hinter sich – denn Chia-Samen beispielsweise werden nicht in Deutschland oder der EU angebaut. Dafür müssen sie verpackt werden und in gewisser Weise haltbar gemacht werden. Die meisten Super Foods gibt es getrocknet, konserviert oder hoch verarbeitet im Supermarkt-Regal. Das hat mit Super dann nur noch wenig zu tun. Zudem sind Super Foods sehr teuer!

Aber noch etwas ist für uns mit PKU zu beachten, durch das Verfahren zur Erhöhung der Haltbarkeit kann der Phe-Wert gegenüber frischen Früchten ansteigen. Durch das Trocknen erhöht sich die Nährstoffdichte pro 100g. Deswegen immer (wie bei anderen Lebensmitteln ja auch) die Nährwerttabelle und den Eiweiß-Gehalt checken, wenn ihr Super Foods verwendet!

Gerade Chia-Samen, Algen, Super Food-Pulver und Grünkohl sind gerne beworbene Extras in der Super Food-Küche. Leider sind sie auch sehr eiweißreich.

 „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“? (Zitat von Goethe)

Meist reizt uns als Verbraucher an den Super Foods nicht nur das Gesundheitsversprechen, sondern auch eine gewisse Exotic und die Neugierde auf neue Geschmackswelten. Ich kann das verstehen, wie ihr wisst, experimentiere ich auch oft mit den unterschiedlichsten Geschmackskomponenten in meinen Rezepten. Ich probiere da auch wirklich gerne Neues aus.

Der Clou ist aber, dass wir eigentlich keine  Super Foods brauchen, denn wir haben ganz viele heimische „Super-Kraftpaket-Lebensmittel“. In meinem Vollkornbrötchen-Rezept verwende ich ja unter Anderem Leinsamen. Diese haben zwar einen wirklich hohen Phe-Gehalt, weswegen wir PKUler sie sehr sparsam gebrauchen müssen (!), aber sie enthalten ähnliche  Fettsäuren und Vitalstoffe, die wir auch in Chia-Samen finden. Und das zu einem Bruchteil des Preises. 😉

Auch frische Erdbeeren und Heidelbeeren sind voll mit Antioxidantien, die wir nicht durch einen Smoothie mit Baobab oder Aronia-Pulver zu uns nehmen müssen!

Rote Beete wird mittlerweile von der Industrie und den Medien auch als Super Food gehandelt. Aber Rote Beete ist, gerade in Deutschland, super verfügbar und frisch einfach richtig lecker.

Und wenn es wirklich mal gerne exotisch sein soll, ist ein frischer Granatapfel besser verwertbar und auch spannender als lahmes Granatapfelpulver in irgendeinem Shake. 🙂

Ich finde, die erste Überlegung sollte immer sein, ob wir das Lebensmittel frisch bekommen können und dann erst sollten wir uns Gedanken über Super Foods machen. Da kann man dann wirklich auf die heimischen Alternativen zurück greifen und ist rundum gut versorgt. Natürlich dürfen wir als PKUler dann auch nicht unsere Aminosäure vergessen – unser ganz eigenes Super Food! 😉

Deswegen habe ich mir am Wochenende auch ein heimisches Super Food gegönnt und war richtig lecker Spargel essen bei uns im Ratskeller. Mjam! 🙂 Spargel ist nicht nur super kalorienarm, er ist auch richtig vollgepackt mit gesunden Inhaltsstoffen.

Ihr seht, es gibt ganz viele heimische Alternativen und zudem kommt es frisch, farbenfroh und lecker auf den Tisch. Ohne lange, umweltschädliche Transportwege.

Lasst es euch schmecken!

Und morgen nicht den nächsten Beitrag der PKU Aktiv Wochen bei der Storchenphe verpassen. 😉

Euer Phefux

(zwei Bilder in diesem Beitrag sind von der kostenlosen Bilderplattform pixabay)